Gastvorträge und Vorlesungsreihen

In regelmäßigen Abständen lädt das ZERG Vortragende aus aller Welt und vieler Fachrichtungen zu mannigfaltigen Themen ein, um den interdisziplinären Austausch einmal mehr zu fördern und zu befeuern.

Gastvorträge

Vortrag und Workshop zur Bedeutung der Schrift im Judentum. Eine Kooperation mit dem MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartiert anlässlich des Jubiläums 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

Vortrag:

Montag, 27.06.2022, 18 Uhr s.t. Festsaal der Universität Bonn

Workshop: Donnerstag, 30.06.2022, 18 Uhr s.t. Senatssaal der Universität Bonn

Die Tora (hebr. für „Lehre“, „Gesetz“) ist die Heilige Schrift des Judentums. Sie wird seit der Antike von speziell ausgebildeten Schreibern kopiert und bildet dadurch eine zentrale Konstante in der jüdischen Religion. Der Sofer (Schreiber) ist dabei einigen strengen Regeln unterworfen – nur dadurch sind die Schrift und der Text der Tora über Jahrtausende und auf der ganzen Welt gleichgeblieben. Welche Bedeutung das rituelle Kopieren und die Schrift an sich im Judentum haben, beleuchtet Frau PD Dr. Annett Martini (FU Berlin) in ihrem Vortrag am Montag, den 27.Juni 2022.

Am darauffolgenden Donnerstag (30.06.2022) besteht die Möglichkeit, in einem praktischen Workshop das Schreiben hebräischer Buchstaben mit Feder und Tusche auf Pergament zu erproben. Herr Mordechai Tauber, Sofer der Synagogen-Gemeinde Köln, führt in die Praxis eines Schreibers ein und informiert über die Materialien und religiösen Vorgaben zur Fertigung einer Tora.

Für den Workshop stehen nur 20 Plätze zur Verfügung. Deswegen ist eine Anmeldung per E-Mail an miqua@lvr.de unbedingt erforderlich.

Anmeldeschluss ist der 24.06.2022

Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und dem Staat Israel gelten heute als stabil, sie nahmen seit der Staatsgründung 1948 jedoch nur langsam konkrete und positive Gestalt an:

Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und dem Staat Israel gelten heute als stabil, sie nahmen seit der Staatsgründung 1948 jedoch nur langsam konkrete und positive Gestalt an:

Zum Verhältnis zwischen dem Staat Israel und dem Heiligen Stuhl seit 1948
Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und dem Staat Israel gelten heute als stabil, sie nahmen seit der Staatsgründung 1948 jedoch nur langsam konkrete und positive Gestalt an: So konnte die Erklärung „Nostra Aetate“ des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) eine allmähliche Änderung in der Einstellung der katholischen Kirche gegenüber Juden und Israel anbahnen. Doch erst 1993 kam es zu einem Grundlagenvertrag zwischen dem Vatikan und Israel sowie zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Welchen Herausforderungen auf politischer, religiöser und struktureller Ebene sahen und sehen sich beide Seiten gegenüber? Inwiefern prägen theologisch begründete Differenzen und politische Entwicklungen im Nahen Osten seit 1948 das Verhältnis zwischen dem Staat Israel und dem Heiligen Stuhl in der heutigen Zeit?
Diese Herausforderungen und Entwicklungen werden von Dr. Mordechay Lewy, der in den Jahren 2008-2012 als Botschafter beim Heiligen Stuhl tätig gewesen ist, im Rahmen eines Gastvortrags aufgegriffen und beispielhaft erörtert. 
 
 
Dienstag, den 07. Januar 2020 18:15 – 19:45 Uhr
Hörsaal XII,
Universitätshauptgebäude Am Hof 1, 53113 Bonn

Vortragender: Dr. Mordechay Lewy Botschafter a.D.

Moderation: Prof. Dr. Hermut Löhr Evangelisch-Theologische Fakultät, Mitglied des ZERG

Menschen machen sich in Europa heute zu Tausenden wieder auf die Pilgerschaft - auf dem Jakobsweg, dem Olavsweg und anderen Routen. Sie lassen so eine uralte spirituelle Weise der "Annäherung an Gott" wieder aufleben. Woher kommt das? Was kennzeichnet die heutige Pilgerrenaissance? Welche theologische Bedeutung und Herausforderung bringt das Pilgern der Gegenwart mit sich?

Diese Fragestellungen werden im Rahmen eines Gastvortrages aufgegriffen und beispielhaft erörtert. Dabei werden persönliche Erfahrungsberichte von Pilgerinnen und Pilgern mit neuen Perspektiven der Sozial- und Geschichtswissenschaften und der Theologie verknüpft.

Dienstag, den 18. Juni 2019

16:15 - 17:30 Uhr

Hörsaal VII

Universitätshauptgebäude

Am Hof 1, 53113 Bonn

Dr. Roger Jensen ist Privatdozent der Theologischen Fakultät der Universität Oslo und Betreuer des Pilgerzentrums in Oslo.

Der Vortrag ist eine Veranstaltung des Seminars für Religionspädagogik, religiöse Erwachsenenbildung und Homiletik der Katholisch-Theologischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Religion und Gesellschaft (ZERG) und wird moderiert von Prof. Dr. Bert Roebben.

Zwei Impulsvorträge mit Podiumsdiskussion

Die globalen Herausforderungen im Zeitalter des Anthropozäns sind enorm. Der Mensch hat eine Dynamik ausgelöst, die er selbst nur begrenzt regulieren kann. Am sichtbarsten wird dies an den Klima- und Umweltveränderungen mit erheblichen ökologischen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen. Für die Suche nach Bewältigungsmöglichkeiten und die Ausgestaltung von Transformationsprozessen ist der Mensch auf Orientierung angewiesen. Hierbei bei spielen Religionen und Kulturen mit je eigenen Narrationen von gelingendem, gerechtem und sinnvollem Leben eine wichtige Rolle.

Im Rahmen des Quartals zum Thema „Nachhaltigkeit“ des 200-jährigen Universitätsjubiläums möchten wir Sie somit auf die nächste Veranstaltung des ZERG in Verbindung mit dem Lehrstuhl für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät aufmerksam machen und ganz herzlich dazu einladen:

„Globale Umweltveränderungen ‒ Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklung und die Bedeutung von Kultur und Religion“.
Zwei Impulsvorträge mit Podiumsdiskussion.

Diese Veranstaltung findet am Montag, den 02.07.2018, 19:00-20:30 Uhr in Hörsaal I (Universitätshauptgebäude) statt.

Gemeinsam werden wir genannten Fragestellungen nachspüren und darüber diskutieren.

Impulsvorträge:
Prof. Dr. Markus Vogt
Professor für Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU München.
Zuvor war Vogt u.a. Mitarbeiter im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung. Seit 1995 ist er Berater der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Kommission VI der DBK (Deutsche Bischofskonferenz). Von 1998 bis 2007 war Vogt Professor für Christliche Sozialethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern und Leiter der dort von ihm begründeten Clearingstelle „Kirche und Umwelt“.

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker
Ko-Vorsitzender des International Panel for Sustainable Resource Management und Ko-Präsident, Club of Rome.
Zuvor war Weizsäcker u.a. Biologieprofessor (Essen), Universitätspräsident (Kassel), Direktor bei der UNO in New York, Leiter des Instituts für Europäische Umweltpolitik, Gründungspräsident des Wuppertal-Instituts, MdB (SPD, Wahlkreis Stuttgart 1, Vorsitzender des Bundestags-Umweltausschusses) und Dekan der Kalifornischen Umwelthochschule in Santa Barbara.

 
Moderation:
Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister, Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn

 

Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Zentrum für Religion und Gesellschaft in Kooperation mit dem Ökumenischen Institut und das Institut für Hermeneutik der Evangelisch-theologischen Fakultät der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms Universität Bonn laden Studierende und alle Universitätsangehörige sowie Gäste anderer Hochschulen und die Öffentlichkeit zu einem Seminar und damit verbundenen Vortrag am 21. Juni 2018 zum Thema: „Ethik nach einer Zerstörung. Eine Auseinandersetzung mit der Theologie Dietrich Bonhoeffers mit Blick auf den aktuellen Kontext Äthiopiens“ ein.

Nach einem verheerenden moralischen Zusammenbruch fangen Menschen immer wieder neu an. Wir müssen das. Aber neue Anfänge sind nicht nur aus pragmatischen Gründen notwendig, sondern auch um die grundlegenden Überzeugungen zu erhalten, dass es etwas Gutes ist zu leben, und dass das Leben in der Welt mit anderen ohne Ausnahme geliebt werden sollte. Aber sind wir Menschen in der Lage, nach den Ungerechtigkeiten und Schrecken, die das menschliche Leben zerstören, neu anzufangen, oder ist der Neuanfang nicht eher eine gefährliche Versuchung, die Destruktionsmöglichkeiten sogar verstärkt? Welche Leitprinzipien und Normen gibt es für die scheinbar anarchische Arbeit des Neuanfangs? Gibt es Methoden des Neuanfangs, die unsere Fähigkeit, Initiative zu ergreifen und neu zu beginnen, transformieren und trainieren können?

Im Seminar werden diese Fragen im Blick auf Dietrich Bonhoeffers Ethik in seinem Werk behandelt und in einem öffentlichen Vortrag auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen angewandt — insbesondere den aktuellen politischen und ökumenischen Kontext Äthiopiens und aus der Perspektive von Dr. DeCorts Arbeit im Land. Die Veranstaltungen können voneinander unabhängig besucht werden. Sowohl das Seminar als auch der Vortrag werden auf Englisch gehalten. Der Vortrag wird im Voraus übersetzt und an Angemeldete verteilt. Ein Dolmetscher wird vorhanden sein, um bei der Diskussion zu helfen.

Das Seminar und der Vortrag sind kostenlos und der Öffentlichkeit zugänglich. Für das Seminar wird um eine Voranmeldung bis zum 01.06.2018 gebeten. Um sich anzumelden oder für weitere Infos, kontaktieren Sie Dr. Matthew Robinson: mrobinso@uni-bonn.de / 015770206339.

 
SEMINAR AND PUBLIC LECTURE

Ethics after Devastation:

Dr. Andrew de Cort
Director of the Institute for Christianity and the Common Good, Addis Ababa
Donnerstag, 21. Juni 2018
Coming to Terms with the Thought of Dietrich Bonhoeffer today and the Current Situation in Ethiopia

The Zentrum für Religion und Gesellschaft in cooperation with the Ökumenisches Institut and the Institut für Hermeneutik of the Protestant Theological Faculty at the Rheinische-Friedrich-Wilhelms Universität Bonn warmly invite students and all persons associated with the RFW Uni Bonn as well as guests from other universities and academic institutions and the interested public to an afternoon seminar and evening lecture on 21 June 2018 on the topic: “Ethics after Devastation: Coming to Terms with the Thought of Dietrich Bonhoeffer today and the Current Situation in Ethiopia.”

After devastating moral rupture, human beings always attempt to start again. We must. But new beginnings seem necessary, not only for pragmatic reasons, but in order to sustain the fundamental convictions that it is good to exist and that life in the world with others should be loved without exclusion. But are we human agents capable of starting anew in the aftermath of the injustices and horrors that devastate human life, or is this rather a dangerous temptation that may even radicalize devastation? What gives us the right? What normative justifications and guidance are available for the seemingly anarchic work of making new beginnings? What about practices of beginning anew that can transform and train our powers to initiate and start again?

In the seminar Dr. DeCort will address these questions in the work of Dietrich Bonhoeffer and, in the public lecture, analyze them with reference to contemporary societal challenges—in particular with reference to his work in Ethiopia and the current political and ecumenical context there. The events will be held in English, and the lecture will be made available in advance in German translation. An interpreter will also be on hand to assist discussion.

Dr. Andrew DeCort is the Director of the Institute for Christianity and the Common Good (www.iccgood.org) and lecturer in Ethics and Public Theology at the Ethiopian Graduate School of Theology in Addis Ababa. Dr. DeCort holds a PhD in Theological Ethics from the University of Chicago Divinity School. His previous teaching at Wheaton College and the University of Chicago was recognized for excellence by the University of Chicago’s Center for Teaching. His book, Bonhoeffer’s New Beginning: Ethics after Devastation, is forthcoming in 2018 from Lexington Books / Fortress Academic.

The seminar and lecture are free and open to the public. Advance registration for the seminar is requested. To register or for further information, please contact Matthew Robinson at: mrobinso@uni-bonn.de or 015770206339.

Date: 21 June 2018

Time and  Location:

Seminar 15:00 - 18:00 (KK-Room in the Main Building, 2. Floor)

Public Lecture 19:30-21:00 (Hörsaal X)

 
Dr. Andrew DeCort is the Director of the Institute for Christianity and the Common Good (www.iccgood.org) and lecturer in Ethics and Public Theology at the Ethiopian Graduate School of Theology in Addis Ababa. Dr. DeCort holds a PhD in Theological Ethics from the University of Chicago Divinity School. His previous teaching at Wheaton College and the University of Chicago was recognized for excellence by the University of Chicago’s Center for Teaching. His book, Bonhoeffer’s New Beginning: Ethics after Devastation, is forthcoming in 2018 from Lexington Books / Fortress Academic.

Buchvorstellung und Diskussion mit der Autorin.

Prof. Dr. Maren R. Niehoff
Max Cooper Professor of Jewish Thought an der Hebrew University Jerusalem

Prof. Dr. Thomas A. Schmitz
Professor für Gräzistik am Institut für Klassische und Romanische Philologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Response)

Prof. Dr. Hermut Löhr
Lehrstuhl für Neues Testament und Antikes Judentum an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Moderation)
 
Mittwoch, 02. Mai 2018,
10-12 Uhr c.t.
Wolfgang-Paul-Saal des Universitätsclubs Bonn
(Konviktstr. 9, 53113 Bonn)

Maren Niehoff, Professorin für "Jewish Thought" an der Hebrew University in Jerusalem, hat im Jahr 2017 die erste intellektuelle Biographie des bedeutendsten jüdischen Philosophen der Antike, Philo von Alexandria, vorgelegt. Der Autorin gelingt es, die viel diskutierte Frage nach der Entstehung des umfangreichen literarischen Werkes von Philo überzeugend zu beantworten und von dieser aus die Entwicklung des philonischen Denkens zu beschreiben. Besonderes Gewicht erhält dabei der Rom-Aufenthalt Philos im Jahr 38 n. Chr. Wandelt sich Philo in Rom vom Platoniker zum Stoiker? Niehoffs Buch stellt einen bedeutenden und innovativen Beitrag zur Geschichte der antiken Philosophie dar.

Der Präsentation des Bandes durch die Autorin selbst folgt eine kritische Würdigung durch den Bonner Gräzisten Thomas A. Schmitz.

Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Studium Universale der Universität Bonn statt.Vortrag und Diskussion finden zudem in deutscher Sprache statt.

Vortrag und Diskussion
mit Möglichkeit eines Theaterbesuches
und Nachgespräch vor Ort
 
Dr. Peter Clar
Assistenz-Professor an der Universität Danzig, Polen
 
Freitag, 23. Juni 2017
16 - 18 Uhr c.t.
HS XII, Universitätshauptgebäude
Am Hof 1, 53113 Bonn
Als „Ästhetik der Störung“ beschreibt die Literaturwissenschaftlerin Teresa Kovacs Elfriede Jelineks Konzept des ‚Sekundärdramas‘. Das dem Vorbild, im Fall von Abraumhalde unter anderem Lessings Nathan der Weise (scheinbar) nachgeordnete, (scheinbar) sekundäre Drama ‚stört‘ dabei sein Vorbild, zeigt darin vorhandene Brüche auf, dekonstruiert es. Zugleich mit der Dekonstruktion wird das Vorbild aber rekonstruiert, neu kontextualisiert, um- und weitergeschrieben, wie auch das ‚Sekundärdrama‘ von seinen Vorbildern (neben Nathan der Weise u.a. die Bergpredigt, Antigone oder die Eichmann-Protokolle) ebenso erschaffen wie ge-/zerstört wird.

Damit führt Elfriede Jelineks Abraumhalde konsequent fort, was auch andere ihrer Texte auszeichnet und was, oft ohne nähere Definition, als ‚Dekonstruktion‘ bezeichnet wird. Form und Inhalt sind dabei eng miteinander verbunden, nicht allein werden Drama und ‚Sekundärdrama‘ zugleich konstruiert und dekonstruiert, auch binäre Oppositionen wie Gott – Mensch, Mann – Frau, Autor_in – Leser_innen werden brüchig, lösen sich auf.

Im Vortrag des österreichischen Schriftstellers und Literaturwissenschaftlers Dr. Peter Clar zum Thema
 
‚Gott ist stets der Richtige, allerdings immer für jemand anderen‘.
(De-)Konstruktionen von Religion und Gott in Elfriede Jelineks „Abraumhalde“

wurde, ausgehend von einem Überblick über die dekonstruktive Schreibweise Jelineks, inklusive einer Annäherung an das Denkmodell der Dekonstruktion in den Lesarten Jacques Derridas und Paul de Mans, gezeigt, wie die Dekonstruktion in Jelineks Abraumhalde lesbar wird.

Das Zentrum für Religion und Gesellschaft (ZERG) der Universität Bonn hat in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Bonn und dem Evangelischen Forum Bonn herzlich zu diesem öffentlichen Vortrag mit gemeinsamer Diskussion eingeladen. Im Anschluss des Vortrags sollte es die Möglichkeit geben, die Theaterproduktion von Abraumhalde im Theater Bonn eigenverantwortlich zu besuchen. Nach der Theateraufführung sollte darüber hinaus zu einem Nachgespräch mit Schauspielern, Dramaturgen und dem Experten eingeladen werden. Die anschließende Vorstellung musste jedoch leider krankheitsbedingt abgesagt werden.
  
Peter Clar

geboren 1980 in Villach, Kärnten, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Studium der Komparatistik, Spanisch und der Germanistik, seit 2015 Assistenz-Professor an der Universität Danzig, Polen. Von dessen Gründung 2004 bis 2012 Mitarbeiter des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen zur österreichischen Gegenwartsliteratur, vor allem zu Elfriede Jelinek, zuletzt: „Ich bleibe aber weg.“ Dekonstruktionen der AutorInnenfigur(en) bei Elfriede Jelinek* (Aisthesis, 2017). Mitbegründer von AKA – Arbeitskreis Kulturanalyse, seitdem im Vorstand des Vereins. Zu seinen vielen literarischen Arbeiten zählen unter anderen Nehmen Sie mich beim Wort (Sonderzahl, 2009), der mit der Autorenprämie des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur für literarische Debüts ausgezeichnet wurde, und Alles was der Fall ist (Sonderzahl, 2011).

Vortrag und Diskussion

Prof. Dr. Daniel Boyarin
University of California, Berkeley

Dienstag, 31. Mai 2016
19:30 - 21:00 Uhr
Hörsaal I, Universitätshauptgebäude
Am Hof 1, 53113 Bonn

Die Frage, was Religion „eigentlich“ sei, bewegt Theologen und Philosophen seit der Aufklärung. Dennoch ist der Begriff im intellektuellen Diskurs unserer Tage mehr denn je präsent. Doch wie ist es das eigentlich, wenn es in einer Kultur kein Wort für „Religion“ gibt? Gibt es dann auch keine – Religion? Fehlt mit dem Wort auch die Sache?
 
Dieser Frage ging der Judaist und Historiker Prof. Dr. Daniel Boyarin (University of California, Berkeley) in seinem Vortrag an antiken Beispielen im Kontext des heutigen philosophischen Denkens nach und brachte dabei in überraschender Weise den jüdischen Historiker Josephus mit dem Philosophen Ludwig Wittgenstein ins Gespräch.


Prof. Dr. Daniel Boyarin
Der renommierte Historiker und Judaist Prof. Dr. Daniel Boyarin (*1946) ist amerikanischer und israelischer Staatsbürger. Nach seinem Studium am Goddard College, am Jewish Theological Seminary und an der Columbia-Universität wurde er am Jewish Theological Seminary mit einer Arbeit über den Talmud promoviert. Danach war er Professor an der Ben-Gurion-Universität des Negev, an der Hebräischen Universität Jerusalem, an der Bar-Ilan-Universität, in Yale und Harvard, an der Yeshiva University. Seit 1990 lehrt er Talmud an der Universität von Kalifornien in Berkeley im Fachbereich Nahost-Studien. Für seine Untersuchungen und Publikationen wurde er mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet. Sein Buch Border Lines: The Partition of Judaeo-Christianity (2004) hat die Forschung zur Geschichte der jüdisch-christlichen Beziehungen grundlegend verändert. Boyarin ist Mitherausgeber führender Fachzeitschriften. Seit 2005 ist er auch Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.

Neue Formen - neue Chancen? Über die Vielfalt der Kirche am Beispiel Indonesiens

Dr. Binsar Pakpahan, Indonesien

Dienstag, 3. November 2015
19:00 - 21.30 Uhr
Hörsaal XVII, Universitätshauptgebäude

Moderation:
Prof. Dr. Manfred Hutter

Eine Veranstaltung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Zusammenarbeit mit dem ZERG.

Die charismatische Bewegung als Anfrage an die missionarische Gemeindearbeit. Gefahren, Herausforderungen und Lehren für die Arbeit

Dr. Brighton Mufuruki Katabaro, Tansania

Donnerstag, 8. November 2012
18.30 - 20.00 Uhr
Hörsaal 7, Universitätshauptgebäude

Moderation:
Pfr. Dr. Kai Horstmann

Eine Veranstaltung der GMÖ Bonn in Zusammenarbeit mit dem ZERG und dem Kirchenkreis Bonn.

Dr. Steven Beller
Washington

Freitag, 11. Juli 2008
Hörsaal 7, Hauptgebäude der Universität Bonn
Am Hof 1, 53113 Bonn

Moderation: Prof. Dr. Stephan Conermann
Institut für Orient- und Asienwissenschaften Orientalisches Seminar, Abt. für Islamwissenschaft, Mitglied des ZERG-Vorstandes

Eine Theologin im Bundestag - Passen Glaube und Politik zusammen?

Julia Klöckner
Mitglied des Bundestages

23. Januar 2007

Julia Klöckner, MdB, war zu Gast in der kirchengeschichtlichen Übung "Wie fromm sind PolitikerInnen? Zur Religiosität politischen Handelns" unter Leitung von Prof. Dr. Wolfram Kinzig.
Die CDU-Abgeordnete hat einen Magisterabschluss in den Fächern Theologie, Politikwissenschaft und Pädagogik. Seit 2002 sitzt die stellvertretende CDU-Landesvorsitzende des Landes Rheinland-Pfalz für die CDU/CSU-Fraktion im deutschen Bundestag. Dort engagiert sie sich als Verbraucherbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sowie als Mitglied des Fraktionsvorstandes.

Nach einer kurzen Vorstellung ihrer Person und ihrer Arbeit als Politikerin ist Frau Klöckner mit den Gästen der Veranstaltung über das Spannungsverhältnis von Politik und Religion ins Gespräch gekommen und hat erörterte, welche Rolle Religiosität in ihrer politischen Entscheidungsfindung spielt. 

in Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
 
Bischof i.R. Dr. Dr. h.c. Soritua Nababan
Protestant Christian Batak Church
 
23. Juni 2006
 

Seit geraumer Zeit wird immer wieder von blutigen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen in Indonesien berichtet. Zahlreiche Kirchen und Pfarrhäuser wurden zerstört, mehrere Pfarrer und Gemeindemitglieder gezielt ermordet. Gleichzeitig wird behauptet, dass die übergroße Mehrheit der Indonesier tolerant, friedlich und am Dialog interessiert sei.

Wie verhält sich die Kirche Indonesiens in dieser schwierigen Situation? Wie reagiert sie darauf politisch, aber auch theologisch? Welche Erfahrungen aus Indonesien können für einen christl.-islam. Dialog in Deutschland und Europa fruchtbar gemacht werden? Diesen ging der Vortrag nach.

Dr. Nababan ist langjähriger Vizepräsident des Lutherischen Weltbundes, Präsidiumsmitglied des ÖKR und gehörte dem Nationalen Religionsrat der Republik Indonesien an.


Vorlesungsreihen

Dr. Dr. Andreas Weckwerth
Abteilung für Alte Kirchengeschichte und Patrologie, Universität Bonn

Response:
Prof. Dr. Konrad Vössing, ZERG-Mitglied
Abteilung für Alte Geschichte, Universität Bonn

Dienstag, 19. November 2013
18:30-19:45 Uhr
Hörsaal XI, Universitätshauptgebäude der Universität Bonn
Am Hof 1, 53113 Bonn

Die Vorstellung, der Mensch könne sich nur im Zustand kultischer Reinheit einer Gottheit nähern, ist ein in sehr vielen Religionen verbreitetes Phänomen. Wichtigste Bereiche, die zu kultischer Unreinheit führen, sind 1) Tod, 2) Sexualität und 3) der Genuss bestimmter, als unrein deklarierter Speisen. Die Berührung eines Leichnams, Geschlechtsverkehr u. a. führen zum temporären Ausschluss von kultischen Handlungen, d. h. sie machen sowohl Priester als auch sonstige Teilnehmer kultunfähig. Die christliche Sichtweise kultischer Reinheitsforderungen entwickelt sich in erster Linie in Auseinandersetzung mit den im Buch Levitikus vorhandenen Reinheitsgesetzen. Diese werden zu einem großen Teil alle-gorisch interpretiert oder als durch die einmalige christliche Taufe ersetzt verstanden. Le-diglich die sexuelle Reinheit besaß für die Alte Kirche eine weitaus höhere Plausibilität und Relevanz. Neben entsprechenden biblischen Anknüpfungspunkten scheinen hierzu auch antik-philosophische Konzeptionen beigetragen zu haben, die seelische Reinheit als Freiheit von jeglichen Affekten und körperlichen Bedürfnissen verstehen, um so den Auf-stieg zur Gottheit verwirklichen zu können und ihr möglichst ähnlich zu werden (ὁμοίωσις Θεῷ κατὰ τὸ δυνατόν).

Dr. Lazaros Miliopoulos
Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn

Response:
Prof. Dr. Andreas Pangritz, ZERG-Mitglied
Abteilung für Systematische Theologie, Universität Bonn

Dienstag, 3. Dezember 2013
20:15-21:30 Uhr
Hörsaal VI, Universitätshauptgebäude der Universität Bonn
Am Hof 1, 53113 Bonn

Seit dem Vertrag von Maastricht wird die Frage der Anerkennung von Religionen und religiösen Traditionen im öffentlichen Raum zunehmend auf europäischer Ebene aufgeworfen. Damit verbunden sind vertikale wie horizontale Wertkonflikte und Aspekte des Religionsverfassungsrechts, die allesamt bis vor zwanzig Jahren fast ausschließlich dem nationalen Kontext vorbehalten waren. Im Vortrag wird nicht nur die These aufgeworfen und diskutiert, dass diese Veränderungen als eine „Europäisierung“ der Religionspolitik zu verstehen sind, sondern auch der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen die beschriebenen Entwicklungen zeitigen erstens bezogen auf die Art und Weise der europäischen Interessenvermittlung, zweitens hinsichtlich der rechtspolitischen Forderungen und drittens mit Blick auf die unterschiedlichen Europaverständnisse der christlichen Kirchen. Im letztgenannten Fall stellt sich die Frage, ob eine „Europäisierung der Religionspolitik“ zugleich eine Annäherung der kirchlichen Europaverständnisse hervorruft und/oder erfordert.

Daniel Bauer
Abteilung für Religionspädagogik, Universität Bonn

Response:
Prof. Dr. Reinhold Boschki, ZERG-Mitglied
Seminar für Religionspädagogik und Homiletik, Universität Bonn

Dienstag, 21. Januar 2014
20:15-21:30 Uhr
Hörsaal VI, Universitätshauptgebäude der Universität Bonn
Am Hof 1, 53113 Bonn

Angesichts der Tatsache, dass sich die lang verbreitete Säkularisierungsthese nicht bestätigt hat, dies jedoch nicht als Rückschritt in eine von einer dominierenden Religion direkt bestimmte Gesellschaft verstanden werden darf, ist nach Modellen zu fragen, die das dauerhafte Mit- und Nebeneinander verschiedener Religionen in ein und derselben pluralistischen Gesellschaft nicht nur als möglich, sondern auch in ihrem Bezug auf letztere als sinnvoll erscheinen lassen. Die Theologie tut gut daran, will sie den Pluralismus ernst nehmen, auch einmal nicht von der christlichen Religion aus den gesellschaftlichen Rahmen zu bestimmen, sondern Dialogangebote aus anderen Disziplinen wahrzunehmen und insbesondere auf die Rolle und die Angemessenheit des Verständnisses von Religion hin zu überdenken. Der Vortrag möchte den von Habermas immer wieder angestoßenen Dialog aufnehmen und Grund- sowie insbesondere auch Vorzüge seines Konzeptes darstellen.

Dr. des. Kim de Wildt
Seminar für Liturgiewissenschaft, Universität Bonn

Response:
Prof. Dr. Volker Ladenthin, ZERG-Mitglied
Abteilung für Bildungswissenschaft, Universität Bonn

Dienstag, 28. Januar 2014
18:30-19:45 Uhr
Hörsaal XI, Universitätshauptgebäude der Universität Bonn
Am Hof 1, 53113 Bonn

In dem Vortrag „Gotteshäuser als Bildungsstätten“ werden die ersten Ergebnisse einer komparativen, qualitativen Studie in der multireligiösen Sakralraumpädagogik präsentiert.
Vor dem Hintergrund der sich rasch verändernden Funktionen und Bedeutungen von Religion bzw. dem Stellenwert von Religion in unserer Gesellschaft wird der Frage nachgegangen, wie in Sakralräumen verschiedener Religionen und Konfessionen Führungen von Schulklassen gestaltet werden können und welche Ziele den didaktischen Ansätzen zugrunde liegen.
Anhand einiger Beispiele werden die Interessen der religiösen Institutionen erläutert. Dabei werden verschiedene Spannungsfelder erkundet: Missionierung und Diakonie, Subjekt- und Objektorientierung, Schülerinnen und Schüler in ihrer Beziehung zum Sakralraum.


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