Über das ZERG

Allgemeine Informationen

Religion und Gesellschaft
Religion bildet einen Teil von Gesellschaft, insofern Mitglieder der Gesellschaft religiös sind. Religion steht zur Gesellschaft in einem Spannungsverhältnis, denn sie beeinflusst diese und wird von ihr beeinflusst. Die Religionen selbst wiederum sind keine homogenen Größen, sondern in sich vielfältig differenziert: Im Judentum gibt es z.B. ein konservatives und ein liberales Judentum. Im Christentum kennen wir verschiedene Konfessionen: katholisch, evangelisch, orthodox, etc. Im Islam sind beispielsweise Sunniten von Schiiten zu unterscheiden.

Religiöser Wandel in den europäischen Gesellschaften
Vor allem aufgrund von Migration und Konversion fassen aber seit ca. zweieinhalb Jahrzehnten auch Buddhismus und Hinduismus sowie kleinere asiatische Religions-gemeinschaften Fuß in den europäischen Gesellschaften. Daneben haben sich eine ganze Reihe von Mischformen etabliert, die sich teilweise aus den traditionellen Hochreligionen herleiten, teilweise anderen – z.B. fernöstlichen – Ursprungs sind (vgl. Sekten, "Esoterik"). Ebenso sind auch die jeweiligen Bezugsgesellschaften von Religion(en) in sich vielfältig differenziert, z.B. zwischen religiösen und areligiösen Menschen.

Profil

Was?
Zur Arbeit des ZERG gehört unter anderem die Organisation und Durchführung von regelmäßigen Veranstaltungsreihen, wie etwa dem “Forum Religionen in der Gesellschaft".


Wie?
Die Arten der Veranstaltungen reichen von Symposien, öffentlichen Diskussionen und (Gast-)Vorträgen zu aktuellen zeitgeschichtlichen Themen auf englischer und deutscher Sprache mit anschließenden Podiumsdiskussionen bis hin zu Lesungen und Filmvorführungen.


Wer?
Vortragende wie Teilnehmer:innen der Diskussionen sind dabei neben den Mitgliedern des ZERG Gastprofessor:innen, Schriftsteller:innen und Gäste aus Politik, Kultur und Bildung. Das ZERG tritt dabei in Kooperation sowohl mit Instituten und Seminarsabteilungen verschiedener Fakultäten der Universität, als auch mit außeruniversitären Partner:innen wie dem Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Warum Bonn?
Die Bundesstadt Bonn bietet sich in besonderer Weise für ein derartiges Zentrum an. Bonn ist von der Bevölkerungsstruktur her eine der am stärksten international ausgerichteten Städte der Bundesrepublik. Daher sind hier alle großen Weltreligionen vertreten. Dies gilt insbesondere für das Christentum in allen großen Konfessionen und Freikirchen, für den Islam und das Judentum.
 
Warum an der Universität?
Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität verfügt in ihren verschiedenen Forschungs- und Lehrinstituten, die sich mit den Weltreligionen beschäftigen, über eine weit überdurchschnittliche Kompetenz im Bereich der interkonfessionellen und der interreligiösen Forschung: Hier gibt es zwei Theologische Fakultäten, das Seminar für Altkatholische Theologie, das Franz Joseph Dölger-Institut zur Erforschung der Spätantike sowie verschiedene Institute und Seminare der Philosophischen Fakultät, besonders das Seminar für Religionswissenschaft. 
Durch die große Zahl an nationalen wie internationalen politischen Organisationen, die einen Sitz oder sogar ihren Hauptsitz in Bonn haben, können die im ZERG gewonnenen Ergebnisse schnell praxisrelevant umgesetzt werden. So wird ein hohes Maß an Synergien möglich.

Interaktionsforschung
Bei seiner Arbeit macht sich das ZERG Erkenntnisse der "konfessionellen" bzw. der "religiösen Interaktionsforschung" zunutze. Diese geht davon aus, dass sich ein Spezifikum konfessioneller bzw. religiöser Interaktion analytisch isolieren lässt, das dem Aufeinandertreffen von Konfessionen bzw. Religionen, aber auch dem Aufeinandertreffen von Religion und Nicht-Religion (Atheismus, Agnostizismus, religiöse Gleichgültigkeit) zugrunde liegt und dieses steuert. 
Aufgabenbereiche
Eine solche analytische Beschreibung führt zum besseren Verstehen der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Auswirkungen des Aufeinandertreffens von Konfessionen und Religionen und von Religion und Nicht-Religion. Die Ergebnisse ermöglichen eine Beratung bei Entscheidungsprozessen gesellschaftlicher, politischer und kultureller Steuerung, z.B. in den Bereichen der Kultur-, Sozial- und Schulpolitik. Aufgrund der Komplexität des Phänomenfeldes ist es sinnvoll, die Arbeit des Zentrums in zwei große Aufgabenbereiche zu differenzieren:

  • Themenbereich A: "Konfessionelle Interaktion" beschäftigt sich mit der Binnendifferenzierung des Christentums als der europäischen Mehrheitsreligion und des Verhältnisses des Christentums zu den europäischen Gesellschaften (unter Berücksichtigung der Auswirkungen auch auf den außereuropäischen Raum).
  • Themenbereich B: "Religiöse Interaktion" beschäftigt sich überwiegend mit den anderen in Europa anzutreffenden monotheistischen Religionen Judentum und Islam und deren Interaktion mit dem Christentum in seinen verschiedenen Ausformungen sowie den Bezugsgesellschaften, aber auch mit außereuropäischen Religionen.
     

Angesichts der gegenwärtigen weltpolitischen Lage sollte in beiden Themenbereichen ein besonderes Augenmerk auf die Frage von "Radikalisierung" und "Domestizierung" von Religionen und deren Auswirkungen auf die Bezugsgesellschaften gerichtet werden. Auch sollten die rechtlichen Aspekte der Problemstellung (rechtlicher Rahmen für das Verhältnis der Religionsgemeinschaften zum Staat) nicht vernachlässigt werden.

Unter dem Dach des Zentrums für Religion und Gesellschaft sind Wissenschaftler zusammengeschlossen, die auf Forschungsfeldern an der Schnittstelle von Religion und Gesellschaft tätig sind. Ihre Schwerpunkte liegen in den Feldern "Politik, Autorität und Religion", "Pluralismus und Wahrheit - Glaube, Sinn und Verbindlichkeit", "das soziale Handeln der Religionen in der Gesellschaft", "Medien, Kunst und Religion", und "Religionen in ihrer Geschichte". Für die Koordination ist Dr. Jochen Schmidt verantwortlich.

Personen

Hier geht es zu den Personen, die mit dem ZERG verbunden sind.

ZERG in der Presse

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